Wolkenbrand
von Jürgen Feger
Am Abend, als ein Wölkchen gebrannt,
Sind Wetterhähne losgerannt
Um erste Hilfe zu holen;
Außer ein Dutzend knarrender Dohlen
Kam zum Löschen niemand daher,
Nicht mal die himmlische Feuerwehr
Vermochte das Wölkchen zu retten,
Sie lagen wohl schon in den Betten!
Erst als im Westen die Sonne versank
Prüfte man oben den Wassertank,
Den Schlauch und die ganzen Hydranten,
Das Sprungtuch, die Löschadjutanten,
Die Feuerwehrleiter
Und so weiter....
„Wasser Marsch!“ sprach der Kommandant,
„Bevor das Wölkchen abgebrannt.“
Es kam aus dem Schlauch nicht ein Tröpfchen,
Man kratzte sich oben am Köpfchen,
Und lotste in Panik die Wolken heran,
Die, wie Soldaten, den Gleichschritt getan,
Mit schwarzen Pupillen im schwarzen Gesicht,
Doch regnen – nein – das wollten die nicht!!!
Qualvoll war Wölkchen nun verbrannt,
Die Luftpolizei zum Tatort fand,
Die jenes Rätsel bald gelüftet,
Wer rücksichtslos hat brandgestiftet.
Die Sonne! Die längst in die Berge floh,
Sonnt ungestraft sich in Tokio.