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Seite: Unser Werkzeug | Kompaktkamera/Bridge | Sony DSC-H9

Sony DSC-H9 - die Kompakte, die eine Spiegelreflex werden wollte



Mein ältestes Schätzchen. Diese Kamera habe ich immer für eine Kompakte gehalten. Mag sein, dass der Begriff Bridge für Kompaktkameras mit Spiegelreflexeigenschaften zum damaligen Zeitpunkt (2007) noch nicht so geläufig war. Inzwischen habe ich Datenblätter gefunden, aif denen diese Kamera tatsächlich als Bridge klassifiziert wird.

Sie hat noch nicht so viele Pixel - dafür aber ein sehr lichtstarkes und besonders elastisches Objektiv - sowohl im Makrobereich, als auch im Telebereich. Objektive für so nah (tatsächlich 5 mm - also näher als angegeben!) und so weit (Mond wirkt fußballgroß) könnte ich mir im Leben nicht leisten.

Der Beschreibung dieser Kamera möchte ich Bilder voranstellen, die meines Erachtens ihre Vorzüge deutlich machen.
(alle Bilder auf dieser Seite können mit einem Klick auf das Bild in der Galerie geöffnet werden)

Schwerpunkt: Lichtstimmung




Schwerpunkt: Kleines - ganz nah und genau




Schwerpunkt: Fernes - so nah wie möglich




Die Auswahl ist mir sehr schwer gefallen - sie macht auch gute Landschaftsfotos und belebte Szenen mit mittlerer Brennweite … Sie ist eben ein echtes Allroundtalent.

Bevor ich konkrete Beispielbilder zeige, hier die Daten, die mir persönlich im Vergleich zu den anderen Kameras wichtig sind (eine tabellarische Übersicht veröffentliche ich, wenn ich alle drei Kameras vorgestellt habe):


Steckbrief

(zum Aufklappen das Steckbriefes auf Spoiler klicken)

Anschaffung 2007

8.1 Megapixel
15-fach optischer Zoom (31 - 465 mm Brennweite)
Super SteadyShot



Objektiv: Carl Zeiss Vario-Tessar 2.7-4.5/5.2-78

Wahlweise Okularsucher
Keine Wechselobjektive
Konverterlinsen/Filter aufschraubbar

Gewicht: 407 g

Programmwahl und Funktionen



Kamera = Automatische Einstellungen
ISO = scharfe Bilder ohne Blitz (max. 3200)
Personen = Porträts mit engem Fokus
Sportler = bewegtes Motiv
Person mit Mond = Dämmerporträts mit Blitz
Berge = Landschaft
Mond = Dämmer
P = automatische Belichtung mit veränderbaren Einstelllungen
S = Verschlusszeit-Prio
A = Blendenprio
M = manuelle Belichtung



Blume = Makrofunktion (bis 10 mm - getestet sogar 2 mm)
Selbstauslöser (2 oder 10 Sekunden)
OEV (-2 bis +2)
Blitzoptionen



Einzelaufnahme, Serienaufnahme (leider nur 2 Bilder/Sek.), 3 Bilder mit unterschiedlicher EV (0.3, 0.7 oder 1.0 Unterschied)
Belichtung auf Mitte oder verteilt



Bildgröße = Formate und Größen:
3:2 (+ 3 bis 5M) | VGA (klein für E-Mails) | 16:9

Weißabgleich:
WB Auto | Sonne | Wolke | Leuchtstofflampenlicht weiß | … natürlich | … tagweiß | Glühlampe oder Videoleuchte | manueller Weißabgleich von Referenzfläche

Farbmodus = Kreativmodus bei Programmwahl P, S, A, M:
normal (standard)| lebhaft (tiefe Farben)| natürlich (gedämpft) | alt (sepia) | B/W (s/w) - ein Wert, nicht verstellbar

Kontrast:
reduziert | normal | erhöht |D-R (automatisch optimal) - ein Wert, nicht verstellbar

Konturen:
weich | normal | scharf

Konverterlinsen Tele und weit sind zuschaltbar


Nun soll es konkret werden:


Zum Beispiel ...

Beispiele mit guten Ergebnissen habe ich ja oben bereits gezeigt. Jetzt geht es mir darum, ihre Möglichkeiten auszureizen. Die Schwerpunkte habe ich mir gemäß der Ergebnisse meiner Versuche mit der Spiegelreflexkamera zum Ziel gesetzt.

Schwerpunkt: Nahaufnahme mit homogenem HG



… gelingt gut bei kontrastreichen Lichtsituationen und wenn der HG dunkel ist. Schwierig zu erzielen ist dies bei gleichmäßigen Lichtverhältnissen. Naturgemäß gelingt es weniger gut, wenn der Abstand des Motivs zum HG zu nah ist. Um trotzdem einen guten Schärfeverlauf im VG haben zu können, kann die Blende nicht noch niedriger gedreht werden.

Schwerpunkt: Schärfeverlauf steuern



… ist mit Hilfe manueller Einstellungen möglich, allerdings sind die unscharfen Bereiche wie welliges Glas strukturiert (für Rauschen halte ich die Strukturen eigentlich nicht. Den gleichen Effekt habe ich bei starkem Zoom).

Schwerpunkt: Entfernte Motive im Detail



… gelingt gut mithilfe des Zooms. Erst bei vollem Zoom relativ naher Objekte entstehen die ebenfalls fleckigen Strukturen (siehe Bild ganz rechts).

Schwerpunkt: Zarte Lichtstimmungen



… ist schwieriger zu erzeugen als kontrastreiche Lichtstimmungen. Kontrast und Sättigung können zwar heruntergedreht und das Ganze etwas überbelichtet werden, die Gefahr von weißen, ausgebrannten Flecken ist dabei jedoch gegeben (jedenfalls bei meinem Könnensstand).

Schwerpunkt: Tauperlen im Spinnennetz



… diese Anwendungsaufgabe hat hier ein zufälliges Ergebnis ergeben. Da die Situation sehr kurzlebig war (die Spinne begann aus ihrer Höhle zu krabbeln), konnte ich hier nur mit automatischen Einstellungen arbeiten.

Schwerpunkt: Plastizität bei Wolken



... trotz Verstärkung von Kontrast und Sättigung wirken solche Aufnahmen etwas verwaschen (auch hier wieder mit der Einschränkung, dass es mir jedenfalls bisher noch nicht besser gelungen ist). Andererseits ist das Motiv-Programm Landschaft für diesen Zweck sehr gut geeignet (Bild rechts).


Fazit

Die Stärken der Kamera liegen im Zoom- und im Makro-Bereich. Die automatischen Programme sind sehr gut definiert, alles ist natürlich und nicht übertrieben. Die Handhabung der automatischen Programme ist super einfach und für Schnappschüsse sehr gut geeignet. Dokumentationen, wo es auf Klarheit und große Tiefenschärfe im Makrobereich ankommt, würde ich immer wieder mit dieser Kamera machen.

Weitere Pluspunkte sind der gute Bildstabilisator (selbst Makro- oder Zoom-Aufnahmen sind ohne Stativ machbar), und nicht zuletzt beeindruckt mich trotz ihrer Größe das Gewicht - mit ihren 407g ist sie super leicht, was ihr einen Dauerplatz in meiner Handtasche eingebracht hat.

Der Okularsucher ist mir zu klein, was aber das große (3" = 6 x 4,5 cm) schwenkbare Display, das auch bei hellem Licht noch ein gut sichtbares Bild zeigt, wieder wettmacht.

Manuelle Einstellungen sind angelehnt an die Funktionalität einer Spiegelreflexkamera möglich. Die Einstellungen erfolgen über ein einfaches Menü. Einzig der mit dem Daumen einzustellende manuelle Fokus ist gewöhnungsbedürftig.

Insgesamt fallen mir die manuellen Einstellungen trotz der guten Ergonomie bei dieser Kamera schwerer. Es kostet Überwindung, sich von der guten Automatik zu trennen und auf manuell umzuschalten. Diese Einschätzung ist sicherlich subjektiv, weil ich mit dieser Kamera bisher immer nur die voreingestellten Optionen genutzt habe. So ist es z.B. bedeutend anstrengender für mich, eine Nahaufnahme mit unscharfem Hintergrund zu erzeugen, als mit meinen beiden anderen Kameras.




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