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Seite: Bildgestaltung | 00 Einleitung

Goldener Schnitt und Co.

Warum bloß wirken manche Fotos harmonisch und ausgewogen und andere scheinen irgendwie aus dem Rahmen zu fallen?

Als Allheilmittel geistert die Theorie des Goldenen Schnitts durch die Fotoschulen.
Abgesehen davon, dass viel häufiger die sogenannte Drittelregel von den Fotografen angewandt wird, gibt es noch mehr Gestaltungsprinzipien,
die man anwenden kann, um seinem Bild die beabsichtigte Wirkung mitzugeben.

Bevor ich auf diese eingehe, möchte ich ein paar kleine Experimente mit euch machen.

Welches Bild erscheint uns richtiger?

Bild A



oder Bild B



Wenn wir alle Rechtshänder wären, hätte ich eine Erklärung … Aber ich habe dieses Experiment auch mit Linkshändern gemacht.
Auch die haben sich für Bild B entschieden. Und das geht den meisten Menschen so...


... dachte ich - aber - Ergänzung 10.06.2012: Nun haben sich doch einige Linkshänder gefunden, die das genau andres herum machen würden. (siehe z.B. hier)
Es ist also noch viiiiel komplizierter ...



Welches Bild ist höher?

Bild C



oder Bild D

Wenn ihr auf Anhieb sagt, beide sind gleich, habt ihr ein geschultes Auge oder ihr ahnt, worauf ich hinaus will.

Genauso verhält es sich mit der Wahrnehmung von Farben (damit haben wir es bei Farbfotos ja auch immer zu tun).
Ihr seid doch sensibilisiert dafür. Seht ihr den feinen Farbunterschied, der beiden Gelbtöne?



Nein? Dann habt ihr zwar recht, aber ich glaube euch nicht. Das Gelb auf dem violetten Untergrund sieht wirklich leuchtender aus, als das in dem grauen Kästchen.
Das wirkt irgendwie schmutzig. Hier narrt uns das Auge - die beiden gelben Kästchen sind absolut identisch.

Das sind nur drei Beispiel dafür, wie Sehgewohnheiten und Erfahrungen unterbewusst Einfluss auf unsere Wahrnehmung haben und wie wenig wir uns andererseits auf unser Auge verlassen können.

Wenn wir also unsere Bilder bewusst gestalten wollen, haben wir es auf der anderen Seite mit dem Unterbewusstsein und sogar mit Sinnestäuschungen beim Betrachter zu tun.
Nicht immer werden wir also den Nerv treffen und schon gar nicht den Geschmack. Wichtig ist bei allem was wir gestalten, dass wir das zum Ausdruck bringen, was wir wollen.
Wenn es dann noch gelingt, andere damit zu berühren, dann sind wir auf dem richtigen Weg.

Allen Regeln zum Trotz kann es auch ein Prinzip sein, durch Regelbruch zu provozieren. Gerade in der modernen Kunst sind Disharmonien und Provokationen an der Tagesordnung.
Allerdings werden wir es damit bei harmoniebedürftigen Betrachtern noch schwerer haben.

Die meisten von euch sind Naturtalente. Um aber Gestaltungsprinzipien bewusst einsetzen und einen eigenen Stil entwickeln zu können, hilft, dass man sie kennt.
Deshalb will ich hier eine kleine Auswahl zusammentragen.

Lest den ersten Wiki-Artikel dazu: Ein goldenes Verhältnis




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