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Der Nationalpark Bayerischer Wald

Der Nationalpark Bayerischer Wald

27.02.2013 20:33



Ein geheimnisvoller Schrei ertönt, es knackt irgendwo, schnüffelt leise: Wildtiere, die in Deutschland längst ausgestorben waren,
ziehen wieder durch Bayern.
Artenschutzprojekte zeigen Erfolge …

.


Der Nationalpark Bayerischer Wald besteht als erster deutscher Nationalpark seit dem 7. Oktober 1970.
Hier gilt "Natur sein lassen" und es ist einzigartig, wie sie sich auf so großer Fläche (24.218 ha) ausgebreitet hat.
Wälder, Moore, Bergbäche und Seen dürfen sich nach ihren ureigenen Gesetzen zu einer einmaligen wilden Waldlandschaft entwickeln.



Im Tierfreigelände kann man neben der heimischen Tierwelt auch seltene Tierarten wie z. B. Fischotter, Kauz, Wildkatze, Luchs, Uhu
und Wolf in ihrem natürlichen Umfeld beobachten.
Einige Tiere konnte ich an diesem kalten Wintertag im Februar 2013 beobachten:



Der Eurasische Luchs oder Nordlux (Lynx lynx) ist das größte katzenartige Raubtier Europas
und erreicht eine Schulterhöhe von 55 cm. Er ist elegant und scharfsinnig.
Das Sprichwort "Augen und Ohren wie ein Luchs" trifft es: Ein Luchs hört eine Maus noch in 65 m Entfernung und seine Augen
sind sechsmal lichtempfindlicher als die des Menschen.
Er ist neben Wolf und Bär eine der Großräuberarten, die im 19. Jh. ausgerottet wurden.
Jetzt haben Luchse im Nationalpark ein neues Zuhause gefunden.
Und nicht nur dort, im Gegensatz zu Wolf und Bär ist er wieder in der freien Natur im Bayerischen Wald zu finden.



Der Luchs steht in Deutschland auf der Roten Liste, weil er als "stark gefährdet" gilt.






Der Uhu (Bubo bubo) ist unverwechselbar mit seinen bis zu 70 cm Körpergröße, seinem schön gemustertem Federkleid
und seinen leuchtend orangefarbenen Augen.
Hier in der Region fühlt er sich wohl, sitzt auf einer Astgabel und beobachtet das Gelände.
Mit seinen wahnsinnig guten Augen und Ohren wird das kleinste Mäuschen am Boden registriert.
Er ist ein meisterhafter Nachtjäger.



Gerade in Bayern wird der Uhu in der Roten Liste gefährdeter Tiere immer noch als "gefährdet" geführt.






Der Wolf (Canis lupus) ist eigentlich ein Ureinwohner Bayerns.
Doch bereits im Sommer 1882 wurde im Oberpfälzer Fichtelgebirge der letzte erschossen.
Heute kann man Wölfe wieder hier im Freigehege in ihrer natürlichen Umgebung antreffen.
Allen Vorurteilen zum Trotz ist der Wolf ein freiheitsliebendes und sozial lebendes Tier, das keine Gefahr für den Menschen darstellt.



Das in Rudeln lebende Raubtier genießt innerhalb der europäischen Union höchsten Schutz und darf nicht bejagt werden.






Schokoladenbraun kommt er daher, der Schreiadler (Aquila pomarina), ist aber hier im Tierfreigelände bei Neuschönau
relativ selten anzutreffen. Aber ab und zu kann man ihn doch noch von tschechischer Seite (Nationalpark Šumava) kommend sehen.
Nennenswert ist seine Besonderheit beim Brüten. Meist werden zwei Eier gelegt. Das zuerst geschlüpfte Junge tötet das andere,
so dass überwiegend nur ein Junges aufwächst.



Der Schreiadler steht in Deutschland auf der Roten Liste, weil er als "stark gefährdet" gilt.
Hier ist diese Art leider nur noch in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg
mit lediglich etwa 100 Brutpaaren zu finden. http://www.schreiadlerschutz.de/






Der Braunbär (Ursus arctos) ist im Nationalpark Bayerischer Wald in idyllischer Umgebung wieder heimisch geworden.
Das letzte Exemplar fiel vor über 170 Jahren der systematischen Ausrottung durch den Menschen zum Opfer.
Braunbären sind Allesfresser. Sie fressen nicht nur Fleisch, Fisch und Aas, sondern auch Pflanzen, Wurzeln und Beeren …
aber auch Süßes, wie den Honig.
Eigentlich sind Bären Einzelgänger und halten im Winter auch Winterruhe, doch vielleicht haben diese zwei hier bereits Paarungsabsichten.
Der große hellere Bär ist übrigens das Männchen.
Vielleicht beweisen durch das Engagement im Bayerischen Wald auch schon bald wieder Spuren in freier Wildbahn,
dass Braunbären in ihren angestammten Lebensraum zurückgekehrt sind.



Der Braunbär ist europaweit stark gefährdet.






Der Elch (Alces alces) kommt im Bayerisch-Böhmischen Grenzgebiet in Tschechien mit einer kleinen Population am Moldaustausee vor.
Hier im Nationalpark gibt es seit Dezember 2011 drei Elche. In reinen Nadelwäldern ist der Elch nicht heimisch,
da er sich vor allem von Laub- und Wasserpflanzen ernährt.
Elche können eine Körperlänge von bis zu 3 m erreichen. Elchkühe, so wie hier auf den Bildern,
sind deutlich kleiner und besitzen auch kein Geweih.



Der Elch wird von der IUCN (Weltnaturschutzunion) als "nicht gefährdet" eingestuft.






Der Wisent oder Europäische Bison (Bison bonasus) als großer Pflanzenfresser hat eine enorme Bedeutung
für die Entwicklung der Wälder wie zu "Urzeiten" und er fühlt sich wohl in der Wildnis des Freigeländes im Nationalpark.
Wisente sind die größten Landsäugetiere Europas. Männchen können bis zu einer Tonne schwer werden
und sind dennoch kleiner als seine amerikanischen Verwandten.



Wisente gelten laut IUCN als "stark gefährdet".






Immer wieder kommt man auf den speziellen Erlebniswegen durch urige Bergwälder mit uralten Fichten,
aber auch Kiefern und Buchen, die bis zu 50 Meter in die Höhe ragen.

Durch die riesige Fläche des Nationalparks Bayerischer Wald führt ein viele Kilometer langer Rundweg
und wenn man nicht diesen gesamten Weg nehmen möchte, bieten sich einzelne Verbindungswege für Abkürzungen an.
So kann man sich eine individuelle Route zusammenstellen und genau die Tiere beobachten, die man sehen möchte.
Tafeln helfen dabei, sich zu orientieren.

Ich habe einen Bruchteil des Nationalparks besucht, der aber bestimmt aus etwa 5 km Wegstrecke bestand.



Selbstverständlich: Die Wege sind NICHT zu verlassen und die Tiere keinesfalls zu füttern!



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